Fast eine Million Menschen im deutschsprachigen Raum sind autistisch. Viele weitere Menschen zeigen teilweise noch sozialen Autismus in Folge von Traumatisierung. Ich selbst habe auch erst im Jahre 2024 meine offizielle Diagnose erhalten. Wie viele meiner Leidesgenossen bin auch ich im Alltag auf Vorurteile gestoßen. Bis zu meiner eigenen Autismus Diagnostik hatte ich selbst noch ein fragwürdiges Bild davon.
Als ich mich dann mit den Symptomen vom Autismus Spektrum bzw. Asperger-Autismus befasst habe, fiel es mir, sprich wörtlich wie Schuppen vor die Augen. Ich hatte endlich eine Erklärung für meinen jahrelangen Kampf ums Verstehen und verstanden werden. Glaub mir, auch ich erhielt viele (Fehl-)diagnosen bis ich erfuhr, was wirklich mit mir los ist.
Um Menschen wie dir Fragen zu beantworten, oder professionell weiter zu helfen, habe ich mich schließlich in Autismus Diagnostik ausbilden lassen. Ich bin dazu befähigt worden auch als Heilpraktiker fundierte Autismus Diagnostik und Therapie anzubieten.
Ich arbeite dazu mit allen 4 gängigen Testverfahren, welche auch in Kliniken oder Spezialambulanzen angewendet werden: Dem sogenannten Cat-Q als Screening Instrument, der Selbstanamnese autistischer Erlebensweisen von Dr. Andreas Riedel, sowie der Testbatterie ADOS-2 und dem ADI-R – der retrospektiven Einschätzung autistischer Merkmale im Kindesalter.
In meiner Praxis arbeite ich in keinster Weise Verhaltenstherapeutisch oder Normorientiert. Betroffene die aus dem neurodivergenten Spektrum sind, haben besondere Fähigkeiten und Gaben, die es verdienen entsprechen gefördert zu werden. Für Betroffene sind daher Achtsamkeitsbasierte Verhaltenstherapie und Entspannungstechniken vor allem am Anfang eher kontraproduktiv und frustrierend. (Im späteren Verlauf jedoch durchaus hilfreich).
Woran definitiv gearbeitet werden kann ist die Kommunikation. Insbesondere in Beziehungen bietet sich das Gordon Training an. Ebenso werden Traumafolgestörungen mit Richtlinienverfahren behandelt und erzielen dann auch gute Erfolge (z.B. EMDR, Kinesiologie oder Psychodynamisch imaginative Psychotherapie). Bei Schlafstörungen kann durchaus mit Hypnose oder EFT gearbeitet werden.
Lade dir hier den Cat-Q Autismustest herunter. Dieser Test ist im Original im englischen von Lautra Hull. Im deutschen (von Nicolai Semmler; www.adhs-erwachsene.net) ist dieser Test nicht evaluiert, d.h. er kann als Screeninginstrument eingesetzt werden, kann jedoch keine vollständige Diagnose ersetzen. Der Fragebogen misst Kompensationsverhalten bei zugrundliegendem Autismusverhalten auf den Ebenen von Masking, Adaption und Anpassung.
Autismus gilt laut ICD-10, ICD-11 und DSM-V als neuronale Entwicklungsstörung, welche seit der Kindheit besteht. Laut der sogenannten Neurodiversitätsbewegung ist Autismus keine Störung, sondern eine neurologische Besonderheit. Zugegeben klingt Besonderheit weniger stigmatisierend als gestört. Wenn es jedoch darum geht eine Diagnose zu erhalten, um einen Nachteilsausgleich zu bekommen, oder gar einen Behindertenausweis, der zu einem gesonderten Kündigungsschutz hilft, klingt „Störung“ gar nicht mehr so krank, sondern äußerst hilfreich.
Autismus ist also eine neuronale Entwicklungsstörung, mit Auffälligkeiten im Sozialverhalten, der Kognition, des Spracherwerbs, der Psychomotorik und des Intellekts. Oft gibt es dabei große Überschneidungen mit ADHS und/oder Hochsensibilität.
Anders als bislang angenommen, heißt es jedoch nicht, dass es nur den frühkindlichen Kanner, den Asperger oder atypischer Autismus gibt, mit mehr oder weniger vorhandener Minderbegabung. Autismus bewegt sich, und das ist sich die Wissenschaft mittlerweile größtenteils einig, auf einem Spektrum. Selbst Hochbegabung kann, wie mittlerweile bewiesen worden mit auftreten.
Da bis Mitte 2027 noch mit der ICD-10 diagnostiziert wird, unterscheide ich in der Autismus Diagnostik für Erwachsene jedoch noch zwischen Asperger Autismus und atypischer Autismus. Da die Forschung darüber hinaus jedoch auch weiter ist, kann neben einem Autismus auch noch paralallel dazu eine ADHS vorliegen.
Ich biete in meiner Praxis neben der Autismus Diagnostik auch noch ADHS Diagnostik an, sowie die Kombidiagnostik. Darüber hinaus bin ich mittlerweile darin ausgebildet auch Kinder in ADHS zu diagnostizieren.
Ebenso bietet meine Praxis auch noch Traumatherapie und Schematherapie sowie Paartherapie an, für Betroffene, Angehörige und bald auch für Kinder (speziell Kinesiologie und Reflexionsintegration)
Autismus ist einerseits ein Syndrom, das sich aus verschiedenen unspezifischen Symptomen zusammensetzt und seit der Kindheit besteht. Es kann jedoch andererseits auch erworben sein in Folge von vorangegangen Erkrankungen. Um jedoch eine Spektrumstörung zu diagnostizieren, müssen gewisse Einschränkungen vorhanden sein, die in der sogenannten autistischen Triade definiert sind.
Autismus ist ein neurologisches „Störungsbild“, welches in 90% der Fälle über verschiedene unspezifische Gen-Anormalien erklärbar ist. Oft ist sogar eine humangenetische Untersuchung dabei hilfreich, inwieweit der Autismus vererbt wurde und vererbt werden kann.
In weiteren 10% der Fälle können autistische Erlebens- und Verhaltensweisen erworben sein. Die Wissenschaft unterscheidet dabei zwischen primären und sekundärem Autismus.
Auch ich erhielt irgendwann mal das Label „Narzissmus“. und auch ich war in Therapie und fand heraus, dass mein Elternhaus auch narzisstisch bzw. dysfunktional war.
Was ich aber auch herausfand, jedoch erst als ich mich als Therapeut mit dem Thema auseinander gesetzt habe, dass vieles was als narzisstisch bezeichnet wurde, auch als Traumafolge oder Autismus-Symptom verstanden werden kann.
Für mich war es ein Gamechanger, als ich herausfand, dass ich durchaus wütend sein kann, mich über soziale Ungerechtigkeit ärgern kann, ohne jedoch gleich als Narzisst zu gelten.
Pathologischer Narzissmus zeichnet sich durch Abwertung und Selbsterhöhung aus. Narzissten werten in der Regel Einzelpersonen ab, während sie sich selbst größer machen, als sie sind, statt sich über ein gesamtes Kollektiv aufzuregen.
Vielen Betroffenen sei es aus dem Autismus Spektrum oder mit ADHS Diagnose oder gar beidem, fällt es oft schwer sich selbst zu regulieren.
Da Betroffnen häufig die Beziehung zum Therapeuten wichtig ist und manche von ihnen sogar zum People Pleasing neigen, würden sie nicht zugeben, dass sie sich nicht entspannen können oder sehr lange brauchen um einen Zugang zu ihren Gefühlen zu finden.
Sollte euch auffallen, dass eure Patienten dazu neigen es euch Recht zu machen, euch was vorzumachen oder gar nicht in die Entspannung kommen, dann sollte möglicherweise ein Autismus oder ADHS Screening gemacht werden, statt darauf zu bestehen, dass ein komplexes Trauma den Betroffenen daran hindert zu entspannen.
Eine Autismus Spektrumstörung impliziert dass die beobachtbaren Erscheinungsformen von kaum wahrnehmbaren über moderate bis extreme Ausprägungen möglich sind.
Entsprechend sollte auch mit dem Krankheitsbegriff umgegangen werden. Eine Pathologisierung sollte nur vorgenommen werden, wenn die Kernsymptomatik des Autismus zu Problemen führt und Leidensdruck erzeugt.
Wenn eine Persönlichkeitsstörung als Verdachtsdiagnose im Raum ist, sollte immer auch ein Autismuscreening vorgenommen werden. Selbstverletztendes Verhalten kann auch eine Kompensationstrategie gegen den Meltdown sein um Spannung abzubauen.
Genauso sieht es bei Ritualen aus, die uns rigide oder zwanghaft erscheinen oder wenn Betroffene kühl, distanziert, reserviert und teilweise desinteressiert oder wenig empathisch in Erscheinung treten.
In jedem Falle sollten die emotional-instabile Persönlichkeitsstörung (Borderline), die zwanghafte, die schizoide und auch die narzisstische Persönlichkeitsstörung vom Autismus Spektrum unterschieden werden.