Die ADHS Diagnostik für Erwachsene ist eine komplexe Angelegenheit, für die eine umfassende Anamnese und Exploration unerlässlich ist. Dies gilt bei Erwachsenen insbesondere dann, wenn keine Vordiagnose aus dem Kindesalter vorhanden ist. Dies kommt auch heute noch häufig vor. Allerdings eher bei älteren Erwachsenen, da das Wissen und die Erkennung der kindlichen ADHS in den letzten 20 Jahren massiv zugenommen hat. Es wird also immer seltener, dass die Symptomatik von ADHS bei Kindern und Jugendlichen nicht erkannt und diagnostiziert wird.
Heute sind dank zahlreicher ADHS Ratgeber für Eltern typische Symptome weitaus bekannter als früher, so dass bereits im Kindesalter testpsychologische Untersuchungen stattfinden. Je jünger ein Kind bei der Diagnostik ist, desto besser kann das Kind in der Schule sowie in allen anderen Lebensbereichen gefördert werden, um die Folgen im Jugend- und Erwachsenenalter abzumildern.
Blieb die fundierte Diagnosestellung bei einem Kind oder Jugendlichen aus oder wurde aufgrund ADHS-ähnlicher Symptome eine andere psychische Störung diagnostiziert, bereitet bei Erwachsenen die unbehandelte ADHS in der Regel Probleme im Alltag. Umso wichtiger ist es, dass bei Betroffenen eine fundierte ADHS Diagnostik im Erwachsenenalter durchgeführt wird. Einerseits, um andere psychische Erkrankungen, die ähnliche Symptome auslösen können, auszuschließen und andererseits, damit durch weitere Untersuchungen die richtige Behandlung gefunden werden kann.
Diagnose ADHS: Warum ist eine ADHS-Diagnostik im Erwachsenenalter wichtig?
Eine gründliche Diagnostik von ADHS im Erwachsenenalter ist vor allem dann erforderlich, wenn es darum geht, wirksame Medikamente wie Medikinet, Elvanse oder Atomoxetin verschrieben zu bekommen. Als Heilpraktiker für Psychotherapie in Bremen habe ich aufgrund der Kooperation mit einem niedergelassenen Psychiater, der auch mit der gesetzlichen Krankenkasse abrechnen kann, die Möglichkeit, Diagnostik von ADHS bei Erwachsenen anzubieten. Sofern du den Verdacht hast unter ADHS zu leiden, womöglich schon ein ganzes Sammelsurium an Diagnosen angesammelt hast, die nicht richtig zutreffen, dann sollten wir uns kennen lernen. Nimm gerne Kontakt zu mir auf.
Was ist ADHS?
ADHS, kurz für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, beschreibt eine Verhaltensstörung, die bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen auftritt und sich durch auffällige Merkmale in drei zentralen Bereichen auszeichnet:
- Starke Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit und Konzentration, die das alltägliche Funktionieren einschränken können. So werden Tätigkeiten oft nicht zu Ende gebracht.
- Ausgeprägte Impulsivität, die sich in Handlungen ohne ausreichende Überlegung oder Planung äußert.
- Deutliche körperliche Unruhe, oft in Form von Anzeichen von Hyperaktivität, die sich durch übermäßige Bewegung und Schwierigkeiten beim ruhigen Verhalten zeigt. Entsprechende Symptome können Probleme bei der Fein- und Grobmotorik sein.
Ein Aufmerksamkeitsdefizitssyndrom mit Impulsivität und Hyperaktivität rein defizitär zu betrachten, wird den Betroffenen jedoch nicht gerecht. Denn Impulsivität kann auch heißen: spontan, flexibel und kreativ. Hyperaktivität kann auch für Lebendigkeit sprechen. Gerade wenn man sportlich unterwegs ist, kann ein Bewegungsdrang durchaus förderlich sein, um Höchstleistungen zu vollbringen.
Auf dieser Seite möchte ich im Ratgeber für Erwachsene mit ADHS über die vielfältigen Erscheinungsformen des ADS/ADHS informieren und aufzeigen, warum eine umfassende ADHS Diagnostik für Erwachsene sinnvoll und notwendig ist.
Alltag mit ADHS: Störenfried und Klassenclown oder notorischer Aufschieberitis-Typ
ADHS zeigt sich in verschiedenen Facetten, was die Erkennung nicht immer einfach macht. Jeder Mensch kann in unterschiedlichem Maße unaufmerksam, impulsiv oder hyperaktiv sein. Erst wenn diese Eigenschaften in einem bestimmten Ausmaß auftreten, spricht man von einer Störung. Dabei sind die Grenzen zwischen dem normalen Verhalten und einer Störung oft fließend.
Hyperaktivität und Impulsivität
Für Außenstehende wirken ADHSler wie Freaks, Andersmenschen und manchmal auch als ganz besondere Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.
ADHS im Kindes- und Jugendalter oft nicht diagnostiziert
Häufig bleibt die ADHS im Kindes- und Jugendalter unerkannt und somit auch unbehandelt. Betroffene Kinder und Jugendliche gelten dann als schwierig. Diese Probleme begleiten bis ins Erwachsenenalter.
ADHS bei Kindern und im Jugendalter
Wer als Kind entsprechend wohlwollend gefördert wurde, wird später im Erwachsenenalter weniger Selbstwertprobleme haben. Leider ist Wohlwollen und Empathie nicht die Regel. Viele Betroffene machen häufig Mobbingerfahrungen in der Schule, während zuhause überforderte Eltern häufig zu Strafen greifen, um das aufgeweckte Kind zur Vernunft zu bringen.
Symptome bei ADHS im Erwachsenenalter
Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass ADHS eine Traumafolgestörung ist. Die Symptome der komplex- Posttraumatischen Belastungsstörung, der Borderline-Persönlichkeitsstörung und die des ADHS ähneln sich sehr. Auch können die Ausgrenzungserfahrungen, die ein Betroffener als Kind durch sein Verhalten macht, weitere Traumata begünstigen.
Darum sollte ADHS diagnostiziert werden
In jedem Falle aber ist es sinnvoll bei der ADHS Diagnostik für Erwachsene differenzialdiagnostisch auf eine PTBS oder K-PTBS einzugehen. Denn die beschriebenen Mobbingerfahrungen oder vielen Strafen im Elternhaus können die Symptomatik verstärken oder Traumafolgestörungen begünstigen
Viele Schubladen, aber keine Hilfe
Insgesamt betrachtet haben es Kinder und Erwachsene mit einem Aufmerksamkeitsdefizitssyndrom schwer. Sie sind leichter zu ermüden oder zu erschöpfen, wirken im ersten Moment lebendig und heiter, während im nächsten Moment ein Orkan aufbricht. Häufig haben ADHS´ler zusätzlich Probleme damit ihre Emotionen zu regulieren.
Sie können reden wie ein Wasserfall, ohne Punkt und Komma. Sie können gleichzeitig stundenlang erregt sein, mit enormen Schwierigkeiten, zur Ruhe zu kommen.
Folgen fehlender ADHS-Diagnostik
Diese Stimmungswechsel sind sowohl für Angehörige, als auch in der allgemeinen Diagnostik von Behandlern nicht zu erkennen. Häufig bekommen Betroffene dann von vielen verschiedenen Ärzten und Therapeuten viele verschiedene Diagnosen aufgebrummt, wie z.B. die Borderlinestörung, Zwangsstörungen, narzisstisches oder histrionisches Verhalten und in manchen Fällen auch Bipolare Störungen oder Psychosen.
Kurz gesagt: Es werden viele verschiedene Schubladen geöffnet, aber geholfen wird kaum, weswegen eine umfangreiche ADHS Diagnostik für Erwachsene wichtig ist.
Ohne richtige Diagnose erfolgt die Behandlung von ADHS nicht
Betroffenen, bei denen eine falsche Diagnose erstellt wurde, bleibt der Zugang zu einer Behandlung verwehrt. Daher ist es unerlässlich, dass die Symptome einer ADHS erkannt werden und eine richtige Diagnose erstellt wird.
Folgen von unbehandeltem ADHS
Als selber von ADHS Betroffener weiß ich, wie wichtig es ist, genauestens zu wissen, was in einem vorgeht, weswegen ich in meiner Praxis für Neurodiversität und Traumatherapie in Bremen besonderen Wert auf eine umfangreiche ADHS Diagnostik für Erwachsene lege.
Im Übrigen ist ADS/ADHS bei Frauen schwerer zu diagnostizieren als bei Männern, da sich die Symptome komplett unterschiedlich äußern.
Während viele Männer eher hyperaktiv, laut und aggressiv in Erscheinung treten, kommen viele Frauen mit einer ADHS-Symptomatik eher leise, schüchtern und verträumt daher.
Erwachsene bei denen keine ADHS Diagnostik erfolgt ist, leiden häufig unter ihrem Anders-Sein. Sie fühlen sich oft abgeschnitten von der Welt oder getrieben, sofern sie keine Copingstrategien entwickelt haben, um mit ihrem spürbaren Defizit erfolgreich umzugehen.
Typische ADHS Probleme
Im Erwachsenenalter bildet sich die ADHS-Symptomatik weiter aus. Während Hyperaktivität und Impulsivität im Laufe der Zeit nachlassen können, bleibt die Unaufmerksamkeit bei den meisten Betroffenen bestehen. Viele Erwachsene mit ADS fühlen sich trotz einer weniger ausgeprägten äußeren Unruhe innerlich getrieben und ruhelos. Die Impulsivität kann abnehmen, doch viele haben immer noch Schwierigkeiten, spontane Gedanken zu kontrollieren oder auf die richtige Weise zu handeln.
Die Auswirkungen dieser Symptome zeigen sich oft im beruflichen und privaten Leben. Viele Erwachsene mit ADHS scheitern daran, ihre ursprünglichen Ziele zu erreichen, was zu einem erheblichen Leidensdruck führen kann. Sie neigen dazu, Termine zu vergessen, Absprachen nicht einzuhalten, sich zu verzetteln und haben Schwierigkeiten, ihre Aktivitäten planvoll zu strukturieren.
Teilweise antisoziales Verhalten als Folge
Erwachsene mit ADHS zeigen oft Schwierigkeiten im Sozialverhalten, die sich häufig schon in der Kindheit durch aggressives und oppositionelles Verhalten äußern. Aufgrund ihrer Schwierigkeiten, sich an gesellschaftliche Regeln zu halten und ihrer Neigung zu impulsivem Verhalten geraten Betroffene häufiger in Konflikt mit dem Gesetz und äußert sich wie folgt:
- Häufige Missachtung von Regeln, zum Beispiel im Straßenverkehr.
- Mangelnde Anerkennung gesellschaftlicher Normen, wie zum Beispiel das Einhalten von Warteschlangen.
- Überschreitung persönlicher Grenzen anderer Menschen.
- Oftmals geringer Kontakt zu anderen Menschen und soziale Isolation.
ADHS Diagnostik für Erwachsene in Bremen
Die ADHS Diagnostik für Erwachsene setzt sich aus den nachfolgend beschriebenen Bestandteilen zusammen.
- Diagnostisches Gespräch
Ausführliches Gespräch mit Biografischer Anamnese, schulischer- und beruflicher Werdegang und Beziehungen, um die psychosozialen Folgen zu erfassen.
- Strukturiertes mehrstündiges Interview
Zur Erfassung der Utah-Kriterien, welche eine wichtige Rolle bei der ADHS Diagnostik im Erwachsenenalter spielen.
- Standardisierte Fragebögen nach DSM V und ICD-10
Für die Selbst- und Fremdbeurteilung, (speziell ASRS und DexFuss).
Abgerundet wird das durch einen Blick in die Grundschulzeugnisse.
Obwohl die klinisch-psychologischen Kriterien für die Diagnose einer ADHS im Erwachsenenalter denen im Kindesalter ähneln, unterscheidet sich das tatsächliche Symptom-Bild oft. Einzelne Merkmale sind möglicherweise weniger ausgeprägt und die Hyperaktivität scheint generell an Bedeutung zu verlieren. Sie manifestiert sich möglicherweise weniger in offensichtlichem Verhalten und zeigt sich stattdessen in zahlreichen kleinen Bewegungen, einem gesteigerten Bewegungsdrang und innerer Unruhe.
Neurologische Diagnostik
Die neurologische Diagnostik wird durch einen niedergelassenen Kooperationspartner durchgeführt, der extra für dich Termine bereithält. Entscheidest du dich für eine Zusammenarbeit mit mir, hast du den Vorteil, nicht monatelang auf einen Termin bei einem Facharzt für Psychiatrie und Neurologie zu warten, der mit der gesetzlichen Krankenkasse abrechnet.
Das heißt, eine zeitnahe definitive ADHS-Diagnostik für Erwachsene findet statt und Therapiemaßnahmen oder die Verschreibung von wirksamen Medikamenten kann beginnen.
Warum Differenzialdiagnostik so wichtig ist
Eine umfangreiche Differenzialdiagnostik ist wichtig, da es einerseits Symptome gibt, die sowohl bei ADHS als auch bei anderen Krankheitsbildern auftreten, andererseits jedoch können ADHS-ähnliche-Symptome auftreten, die ebenso in der Therapie behandelt werden können, jedoch auch andere Behandlungsmöglichkeiten erfordern.
Es gibt wirksame Medikamente bei ADHS, die gerne verschrieben werden, welche jedoch bei anderen Krankheitsbildern eine andere Wirkung hervorrufen können.
Über mich als dein ADHS Coach
Da ADHS für mich eine Traumafolgestörung ist, die durch Geburtskomplikationen, die Genetik oder Kindheitsprägungen ausgelöst oder verstärkt wird, biete ich als Therapieform die Rational Emotive Therapie an, die Schematherapie, die psychodynamisch imaginative Traumatherapie, EMDR sowie Körper- und Entspannungsverfahren.
Bei der Behandlung von ADHS, Hochsensibilität und Traumafolgestörungen haben sich benannte Verfahren als besonders wirksam erwiesen. Darüber hinaus biete ich für Eltern von Kindern mit ADHS ein Elterntraining an, speziell nach dem Gordon- Modell um die Selbstwirksamkeit und Regulationsfähigkeit der gesamten Familie zu stärken.
Sollte im Übrigen eines deiner Kinder Verhaltensauffälligkeiten zeigen, könnte es auch sein, dass bei dir eine ADHS oder Traumafolgestörung vorliegt. Die genetische Disposition liegt bei 30%, was die Wahrscheinlich sehr hoch macht, dass auch bei dir eine ADHS Problematik vorliegt. Deine erste Anlaufstelle sollte dann trotzdem ein Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie sein.
Wie du vielleicht schon gelesen hast, bin ich selbst von ADHS betroffen. Ich hatte das Glück oder auch Pech, dass es in meiner Kindheit diagnostiziert wurde. Doch erst jetzt, viele Jahre später, weiß ich um die Vorteile einer ADHS Diagnose. Denn es gibt in der Tat wirksame Medikamente, die dafür sorgen dass sich der Nebel im Kopf lichtet und der Lärm aufhört.
Mittlerweile genieße ich die Ruhe in mir und kann mich wieder an schönen Dingen erfreuen, von denen ich durch meine Getriebenheit abgehalten wurde. Aus diesem Grund bin ich froh, dass ich als Heilpraktiker für Psychotherapie die Möglichkeit habe, gemeinsam mit einem Kooperationspartner eine umfangreiche ADHS Diagnostik für Erwachsene anzubieten.
Bitte beachte, dass durch mich für Kinder keine Diagnose gestellt wird. Hast du die Vermutung, dass dein Kind ADHS haben könnte, wende dich bitte an deinen Kinderarzt, der eine körperliche Untersuchung vornimmt sowie an eine Kinder- und Jugendpsychiatrie. Kinder brauchen speziell einen Kinder- und Jugendpsychiater, der unter anderem Intelligenz- und Aufmerksamkeitstests durchführt.