NARZISSMUS IN BEZIEHUNGEN

Hast du dich auch schon oft gefragt, warum du immer wieder den gleichen Typ Mann/Frau anziehst? Verlaufen deine Beziehungen häufig nach dem gleichen Muster? Fragst du dich, ob es Zufall ist oder ob du selbst „schuld“ bist? Oder hast du das Gefühl, dass du mit einem Narzissten zusammen gekommen bist oder gar selber narzisstische Züge hast? Unabhängig davon, mit welcher dieser Fragen du dich gerade beschäftigst, kannst du mit Hilfe einer Psychotherapie Antworten finden und Veränderung herbeiführen.

Möchtest du herausfinden, warum es in deinen Beziehungen immer wieder zu Problemen kommt und etwas daran ändern, biete ich dir als Psychotherapeutischer Heilpraktiker und Traumatherapeut in Bremen meine Unterstützung an.

Narzissmus in Beziehungen

Was ist Narzissmus?

Bevor ich auf deine Fragen eingehe und dir mögliche Antworten gebe, möchte ich zuerst einmal erläutern, was sich hinter dem Begriff Narzissmus verbirgt. Denn der wird häufig als bequeme Erklärung genutzt, sodass eine Lösung des Problems nicht möglich ist.

Narzissmus heißt frei übersetzt „Das Streben nach Selbstwert„. So gesehen hat also jeder Mensch narzisstische Züge, der danach strebt, den eigenen Selbstwert zu steigern. Menschen sehnen sich allgemein nach Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Von krankhaftem Narzissmus wird erst gesprochen, wenn der Betroffene anfängt unter den Reaktionen seiner Umwelt zu leiden und nicht im Stande ist, sein Verhalten zu reflektieren oder zu verändern, jedoch von anderen stets erwartet, dass diese es tun. 

Des Weiteren gibt es eine Reihe von Kriterien die erfüllt sein müssen, um von einer ernsthaften psychiatrischen Erkrankung oder Persönlichkeitsstörung zu sprechen, welche auch nur von einer speziell ausgebildeten Fachperson diagnostiziert werden kann. 

Die wichtigsten Symptome der narzisstischen Persönlichkeitsstörung im Überblick            

Im folgenden sind die Kernsymptome der narzisstischen Persönlichkeitsstörung aufgeführt:

  • ausgeprägtes Gefühl der eigenen Wichtigkeit
  • (Über-)Betonung der eigenen Fähigkeiten und Übertreiben der eigenen Leistungen
  • intensive Beschäftigung mit Phantasien und Tagträumen über grenzenlose Macht, Glanz, Schönheit oder ideale Liebe
  • Überzeugung, „besonders und einzigartig“ zu sein und nur von ebensolchen Personengruppen verstanden zu werden
  • ausgeprägter Wunsch nach Bewunderung oder Anerkennung
  • Empfindlichkeit gegenüber Kritik oder Niederlagen
  • Oberflächlichkeit, Desinteresse an den Bedürfnissen, Gedanken und Gefühlen anderer Menschen
  • überzogene Leistungsansprüche
  • konkurriendes Verhalten
  • Abwertung der Leistung anderer aus Angst, dass eigene Leistungen nicht gesehen werden
  • arrogante, hochmütige, überhebliche und teilweise feindselige Verhaltens- und Ausdrucksweisen
  • ausgeprägte Selbstwertschwankungen (reicht von „Ich bin der Größte“ bis „Ich bin ein Niemand“)
  • Gefühl von innerer Leere und Einsamkeit
  • Angst davor, Schwäche zu zeigen
  • Schwierigkeiten mit Misserfolg und Fehlern
  • Schwierigkeiten sich ernsthaft und aufrichtig zu entschuldigen
  • häufige Betäubung mit Substanzen, Pornos oder teuren Luxusartikeln

Doch warum fühlen sich manche Menschen immer wieder von Narzissten angezogen? 

Das Leben in einer toxischen Beziehung stellt sicherlich eine Herausforderung dar. Aber es birgt auch etwas Positives. Ja, du hast richtig gelesen. Es kann der Beginn einer Veränderung in deinem Leben sein, der Startschuss für ein bewussteres Leben und das Wachstum deiner Persönlichkeit.

Narzissmus als Chance sich weiter zu entwickeln

Möglicherweise gehörst du zu den Menschen, die andere sehr schnell in die Narzissmus Schublade stecken. Vielleicht hast du auch schon einmal gedacht, in einer toxischen Beziehung zu sein oder gar selbst narzisstische Züge zu haben. Das Internet liefert diesbezüglich viele Indizien, die meisten sind jedoch subjektiv und haben nichts mit den Kriterien zu tun, welche in der ICD-10 oder dem DSM-V zu finden sind. 

Der Grund, warum wir uns in solchen Beziehungen wiederfinden, liegt oft in unseren eigenen negativen Glaubenssätzen begründet, die wir in uns tragen oder getragen haben. Vieles davon entstammt häufig der frühen Kindheit oder dem jungen Erwachsenenalter. 

Auch, wenn es zunächst unglaublich erscheinen mag, hat es viel damit zu tun, dass wir im Verhalten unseres toxischen Partners oft unbewusst Verhaltensmuster unserer frühsten Bezugspersonen wiedererkennen. Wenn deine Eltern bereits in deiner Kindheit überfordert waren, ihr Narzissmus stark ausgeprägt war, sie dich vernachlässigt haben haben oder dir deine Gefühle ausgeredet haben, wurdest du schon früh gezwungen, dich zu unterwerfen, nur um diesen emotionalen Missbrauch zu überleben.

Wenn du das Gefühl hast, dass du immer wieder an den „falschen“ Partner oder die „falsche“ Partnerin gerätst, kann es also daran liegen, dass dir das Verhalten solcher Menschen vertraut ist und dir eine gewisse Sicherheit innerhalb der Beziehung vermittelt. In der Psychotherapie sprechen wir von einem Muster, dessen Ursprünge häufig in der Kindheit begründet liegen.

Das gewohnte Muster durchbrechen

Der Mensch ist von Natur aus ein Gewohnheitstier. Er sehnt sich oft nach dem Vertrauten (unbewusst!). Dabei spielt es keine Rolle, ob dies für ihn gut oder schlecht ist.

Es ist häufig zu beobachten, dass Kinder von alkoholabhängigen Eltern sich oft für Partner entscheiden, die ähnliche Probleme haben. Wenn die Eltern gewalttätig waren, geraten die Kinder häufig an Partner mit ähnlichen Verhaltensweisen.

Unser Unterbewusstsein neigt dazu, Partner auszuwählen, die ähnlich toxische Verhaltensweisen wie die eigenen Eltern zeigen, wie zum Beispiel:

  • das Überschreiten von Grenzen
  • das Herabsetzen des Partners
  • emotionale Distanziertheit oder Mangel an Empathie

Um dieses gewohnte Verhaltensmuster zu durchbrechen, ist es wichtig, das Muster zu erkennen und neue Verhaltensweisen zu etablieren. Zugegeben, das ist nicht einfach, aber mit einer guten therapeutischen Begleitung möglich.

Indem es dir künftig gelingt, unterbewusste Verhaltensweisen ins Bewusstsein zu rufen, wirst du dich nicht mehr weiter von deinen alten Mustern leiten lassen, sondern in Zukunft für dich bessere Entscheidungen treffen und endlich selbstreguliert leben – bei der Partnerwahl und in deiner Beziehung.

Beziehungsprobleme: Die Frage nach der Schuld loslassen

Wir Menschen sehnen uns nach Geborgenheit und liebevollen Beziehungen, finden uns aber häufig in schwierigen Beziehungen oder geraten in eine Partnerschaft mit vielen Problemen. Irgendwann stellt man sich die Frage, wer Schuld daran hat, wenn die Beziehung nicht funktioniert.

Ist der Partner schuld? Bin ich schuld, dass wir uns dauernd streiten? Sind meine, seine oder ihre Eltern schuld daran, wenn wir Beziehungsprobleme haben?

Wenn du etwas verändern willst, sollte es nicht dein Ziel sein die Schuldfrage zu klären. Auch unsere Eltern oder Partner waren meist Opfer von emotionalem Missbrauch und handelten damals nach ihrem besten Wissen und Gewissen. Sie waren nicht in der Lage, anders zu handeln und ihre Muster zu unterbrechen.

Was sie taten, hat etwas mit dir gemacht und vielleicht sogar narzisstische Verletzungen bei dir verursacht (oder bei deinem Partner).

Das ist keine Rechtfertigung oder Entschuldigung. Es ist eine Erklärung, die dir dabei helfen kann, deine aktuelle oder ehemalige Beziehung und die Zusammenhänge zu verstehen oder deinen eigenen Narzissmus ggf. zu hinterfragen. 

Das Bild der Öffentlichkeit über Narzissten kritisch hinterfragen

Möglicherweise hast du aufgrund deines Youtubestudiums oder der vielen Berichte im Internet über sogenannte Narzissten, dich sehr oft wieder gefunden. Es gibt viele denen es so geht wie dir. Doch keiner von den Betroffenen hat ein Psychologiestudim absolviert um zweifelsfrei eine Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren. 

Die Artikel oder Berichte über Narzissten und Narzisstinnen sind also eher subjektiv und beschreiben das Leid der Autoren. Zufälligerweise treffen sie damit den Nerv der Zeit. Es ist gut sich Wissen anzueignen, doch darfst du irgendwann weiter gehen und dich selbst persönlich weiter entwickeln.

Du hast also nichts davon, wenn du dich am Verhalten deines narzisstischen Partners monatelang abarbeitest, ohne deine eigenen Verletzungen zu lindern oder gar zu heilen. Es dankt dir am Ende keiner dafür, so lange festgehalten zu haben. 

Narzisstische Verstrickungen und Erwartungen auflösen

Allgemein wird in der Öffentlichkeit häufig über das dysfunktionale Elternhaus bzw. die narzisstische Mutter oder den narzisstischen Vater gesprochen, denen man es nie Recht machen kann. Vielleicht hast du immer nur gedacht, dass du für das Glück deiner Eltern verantwortlich bist. Und möglicherweise haben deine Eltern ihre eigenen Ängste in dich hinein projiziert, so dass du niemals das Gefühl hattest von Ihnen aufrichtig geliebt zu werden. 

Du solltest dir dennoch bewusst machen, dass du deine Eltern niemals verändern kannst, wenn nicht deinen Eltern zuliebe, dann wenigstens dir selbst zuliebe.  Und vielleicht ist diese Erkenntnis bei deinem verletzten inneren Kind, was sich so sehr nach Gerechtigkeit sehnt, einfach noch nicht angekommen. Dann jedoch ist es dein Job dein inneres Kind an die Hand zu nehmen und es zu trösten, statt es einem anderen, in dem Falle einem Partner auf den Schoß zu setzen. 

Psychotherapie bei Narzissmus und narzisstischer Verstrickung

Ich persönlich bin großer Freund von Verhaltenstherapie kombiniert mit Methoden aus der Traumatherapie und Körpertherapie. Um etwas zu verändern können, muss man erst einmal nüchtern erfassen, welche narzisstische Verstrickung bzw. emotionale Verletzung sich hinter dem Thema verbirgt.  Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung als Traumatherapeut in Bremen und Selbsterfahrung sehe ich hierbei die größten Erfolgsmöglichkeiten, etwas zu erkennen und entsprechend zu verändern.  

Als Psychotherapeutischer Heilpraktiker in Bremen arbeite ich speziell mit der Schematherapie nach Jeffrey Young sowie der psychodynamisch imaginativen Psychotherapie nach Reddemann.

Beide Methoden haben sich bei der Behandlung von narzisstischen Verletzungen, Kränkungserfahrungen und Traumafolgestörungen bewährt. Für mich ist narzisstisches Verhalten häufig auch ein unglücklicher Versuch, sich vor eignenen Verletzungen oder Ängsten zu schützen. 

Darüber hinaus kann ein Skilltraining angebracht sein sowie das Training sozialer Kompetenzen oder Ansätze aus der positiven Psychologie zum Stärken des Selbstwertgefühls. 

Warum eine Trennung manchmal sinnvoll ist

Manchmal ist eine Trennung unabdingbar. Spätestens dann, wenn es innerhalb der Beziehung zu häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch oder antisozialem, kriminellen Verhalten gekommen ist. Eine „toxische Beziehung“ hinterlässt Spuren und führt nicht selten auch zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Manchmal ist die narzisstische Wunde zu groß, als dass dein Partner gelernt hat seinen Selbstwert anders zu regulieren.

Du kannst nicht deinen Partner ändern, aber dein Verhalten!

Der entscheidende Schritt nach der Trennung besteht in der Aufarbeitung des erlebten Traumas und der psychodynamischen Prozesse innerhalb der Paarbeziehung. Jeder Mensch bringt seine eigenen Themen mit in die Beziehung hinein und es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein. Du könntest also aufgrund zurückliegender Erfahrungen tatsächlich selbst narzisstische Bewältigungsstrategien entwickelt haben. 

Der enorme Gewinn aus diesem Aufarbeitungsprozess macht alle Mühen wert. Endlich kann Frieden mit sich selbst und der Vergangenheit geschlossen werden, was ein Gefühl der Freiheit, Selbstliebe und des „Angekommenseins“ hervorruft.

Dazu gehört:

  • Emotionale Kontrolle und mentale Stärke
  • Stärkung des Selbstwerts, Selbstbewusstseins, Selbstvertrauens und der Selbstliebe
  • Aufdecken und Eliminieren unbewusster, negativer Glaubenssätze
  • Setzen von Grenzen und Erlernen des „Nein“-Sagens
  • Kompetenz im Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen
  • Ressourcenmanagement und Stressresilienz (Widerstandsfähigkeit gegen Stress)
  • Achtsamkeit im Alltag
  • Bewältigung von Trauer, Liebeskummer und Schuldgefühlen
  • Traumaaufarbeitung

Kontaktieren Sie mich